Résumé de section

  • Im ersten Abschnitt der LV geht es um die geschichtliche Verortung des Phänomens der Migration. Migration bezeichnet den geographischen Wechsel des Lebensmittelpunkts und ist daher eine Unterkategorie von Mobilität. Zu den häufigsten Gründen für Migration gehört die Arbeitssuche, die Verbesserung der Lebensumstände sowie die Heirat bzw. Familiengründung und Familienzusammenführung. Oftmals ist die geographische Mobilität über die Lebensgeschichte mit sozialer Mobilität verbunden. Soziale Mobilität bedeutet, dass sich der soziale Status, den ein Individuum in einer Gesellschaft einnimmt, verändert. Durch Bildungsanstrengungen und eine höhere berufliche Position aber auch durch Heirat/Partnerschaft kann das Prestige und die Rangordnung in der gesellschaftlichen Hierarchie verändert werden.

    Wesentlich für die Vermittlung dieser Phänomene in Bildungskontexten, etwa als Lehrkraft in einer Schulklasse oder als Trainer/in in der Erwachsenenbildung, ist die Fähigkeit, aktuelle Phänomene in einen historischen Zusammenhang einbetten zu können, was sowohl die Globalgeschichte als auch die Lokalgeschichte einschließt. Dies benötigt einerseits Faktenwissen um kritisch mit Quellen (Texte, Filme, Dokumente,...) und Diskursen (das Geflecht an Geschichten, Alltagsgesprächen, Verschwörungstheorien,...) umgehen zu können.

    >> Dazu liegen Ihnen Kapitel 1 und 5 von Michael Johns Buch zur Migrationsgeschichte von Linz vor. Ebenso die Kurzdarstellung der 50-jährigen Geschichte der Arbeitskräfteanwerbung durch das Begleitheft der Ausstellung. Weitere Literaturempfehlungen und Internetlinks zu Materialien für den Unterricht finden Sie in Kürze auf dieser Moodle-Seite. (siehe auch HÜ 1)

    Andererseits erleichtert auch das erfahrungsorientierte Lernen das Verknüpfen von allgemeinen Phänomenen mit dem eigenen Wissensbestand. Im Bereich der Migration bedeutet es, die eigene Lebens- und Familiengeschichte zu kennen und unter dieser Perspektive betrachten und analysieren zu können. (siehe auch HÜ 2)

    >> Dazu finden Sie Materialien und Unterlagen u.a. auf der Website des Demokratiezentrums http://www.demokratiezentrum.org/fileadmin/media/pdf/MoT/Materialien/05_Pichler_UB_WokommtFamilieher.pdf

    Wichtige Fragen für Sie als zukünftige Lehrkraft, die Ihre eigene Geschichte und Position in der Gesellschaft reflexiv wahrnehmen und in Beziehung zu der Ihrer Schüler/innen oder Teilnehmer/innen setzen kann, sind:

    - Gab es in meiner Familie soziale Aufwärtsmobilität?

    - Wodurch war es den Frauen und den Männern meiner Familie möglich, Aufwärtsmobilität zu verwirklichen oder Abwärtsmobilität zu verhindern?

    - Welche Rolle hat dabei geographische Mobilität gespielt?

    - Wie bin ich selbst von geographischer und sozialer Mobilität in der Familie betroffen (gewesen)?