In dem Seminar beschäftigen wir uns mit Konflikten um Naturaneignung und Ressourcennutzung für globale Warenketten. Im Zentrum stehen soziale Bewegungen im globalen Süden, die sich für den Schutz ihrer Lebenswelten einsetzen und oft als Umweltgerechtigkeitsbewegungen bezeichnet werden. Wir setzen uns mit den Unterschieden des umweltpolitischen Bewusstseins und Handelns in Nord und Süd auseinander, gehen den Traditionslinien von Umweltgerechtigkeitsbewegungen nach und suchen aktuelle Umweltkonflikte auf.

Ein Schwerpunkt liegt auf den Zusammenhängen von Umweltgerechtigkeit und Ungleichheit – räumlich und sozial, an den Orten des Konflikts und im globalen Zusammenhang. Umweltgefahren und -gefährdungen sind räumlich ungleich verteilt und oft überschneiden sich in sozialökologischen Konflikten verschiedene „Ungleichheitsachsen“, die mit Klasse, Kaste, Geschlecht oder ethnischer Zugehörigkeit zu tun haben.

Um solche komplexen Dynamiken einzufangen, knüpfen wir an Theorien der soziologischen Ungleichheits- und Bewegungsforschung sowie der sozialökologischen Transformationsforschung an. Wir erarbeiten uns Begriffe und Konzepte, die es uns ermöglichen, das Verhältnis von Natur, Gesellschaft und Konflikt(handeln) theoretisch zu verankern und empirisch zu analysieren.